„Metasomatism“ ist das englische Wort für Metasomatose und bezeichnet einen speziellen Prozess in den Geowissenschaften. Der Prozess findet seit der Entstehung unseres Sonnensystems in hunderten bis tausenden Kilometern im Erdinnern, an der Erdoberfläche und sogar im Weltall auf Asteroiden statt. Aber Metasomatose in nicht nur wichtig in der Geologie, sondern auch für unsere moderne Gesellschaft. Dazu zwei kurze Beispiele: Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der Bildung von Lagerstätten. Außerdem könnte sie zu einer permanenten Speicherung von Kohlenstoffdioxid beitragen.
Aber was genau ist das für ein Prozess? Bei der Metasomatose reagieren (heiße) Flüssigkeiten mit Gesteinen. Dabei verändert sich die chemische Zusammensetzung sowohl von dem Gestein aber auch von der Flüssigkeit. Schauen wir uns ein kleines Beispiel an, um das besser zu verstehen: Manche Gesteine in unserem Erdmantel sind unter anderem arm an Elementen wie Eisen oder Titan. Fließt jetzt ein eisen- und titanreiches Magma (geschmolzenes Gestein) durch diesen Teil des Erdmantels, kommt es zu einer chemischen Reaktion. Das kann „laut“ sein. In unserem Beispiel entstehen dann neue eisen- und titanreiche Minerale. Interessant ist es aber auch, wenn es „leise“ ist. Dann verändert sich die chemische Zusammensetzung der Gesteine nur um einige Gramm (oder weniger!) pro Tonne Gestein. Oder um es mit den Worten meines Doktorvaters zu sagen: Metasomatose ist wie ein Sturm. Manchmal bringt er viel Regen und manchmal nur viel Wind mit. Dabei wird der Boden unterschiedlich nass.
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